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3. Quartal 2023
Immobilienpreise in Deutschland fallen weiter
Die Immobilienpreise verfolgen weiterhin einen abwärts gerichteten Kurs in ganz Deutschland. Diese Trends zeigen sich deutlich in den aktuellen Angebotspreisen für Bestandswohnungen im immowelt Preiskompass. Allerdings ist zu bemerken, dass die Preissenkungen nicht mehr so stark ausfallen wie zuvor.
Zwischen Juli und Oktober dieses Jahres verzeichneten die Angebotspreise für Bestandswohnungen in Deutschland einen durchschnittlichen Rückgang von 1,3 Prozent. Dies ergibt sich aus den Daten des 11. immowelt Preiskompass, der Bestandswohnungen mit 75 Quadratmetern, 3 Zimmern und einem Baujahr aus den 1990er-Jahren in den 14 größten deutschen Städten untersuchte. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Kaufpreise um beeindruckende 6,4 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Höchstpreis im Mai 2022 beträgt der Unterschied sogar beachtliche -9,4 Prozent.
Angebotspreise fallen
Die Angebotspreise für Bestandswohnungen sind in den letzten drei Monaten in 13 von 14 untersuchten Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern gesunken, wobei der stärkste Rückgang bei 3,1 Prozent lag. In einer Stadt hingegen sind die Preise in den letzten 3 Monaten gestiegen. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass die Preise weiterhin auf die verminderte Nachfrage infolge steigender Zinsen und Baukosten reagieren. Der Markt hat sich jedoch allmählich an die neuen Rahmenbedingungen angepasst. Die Rückgänge sind insgesamt weniger stark als vor einem Jahr, nachdem die Niedrigzinsphase zu Ende gegangen war. Trotz der allgemein rückläufigen Preise gibt es Grund zur Hoffnung, wie Felix Kusch, Geschäftsführer von immowelt, betont: "Trotz deutlich schlechterer Marktbedingungen ist der Immobilienmarkt nicht zusammengebrochen. Die Preise haben sich zwar abgekühlt, aber der Markt ist im Grunde widerstandsfähig. Die Kaufpreise passen sich nun allmählich an das neue Marktumfeld an. Es gibt auch positive Signale aus der Politik, da einige Landesregierungen die Förderung für Erstkäufer erweitert haben, was Wohneigentum wieder erschwinglicher und attraktiver machen könnte."
Rückgang nur leicht
In den bevölkerungsreichsten Städten sind die Kaufpreise trotz des Mangels an Wohnraum leicht gesunken. München, die teuerste Großstadt Deutschlands, verzeichnete einen Preisrückgang von 1,2 Prozent auf durchschnittlich 8.305 Euro pro Quadratmeter. Die Preisrückgänge haben sich jedoch auch in München spürbar verlangsamt. In den letzten Jahren waren noch Rückgänge von 3 bis 4 Prozent pro Quartal üblich.
Eine ähnliche Entwicklung zeigt sich in Hamburg, der zweitteuersten Stadt in der Analyse, wo die Kaufpreise im 3. Quartal um 1,3 Prozent auf 6.089 Euro pro Quadratmeter gesunken sind. Berlin verzeichnet den gleichen prozentualen Rückgang (5.009 Euro). Im Gegensatz zu München oder Hamburg sind die Preise in Berlin im letzten Jahr weniger stark gesunken und teilweise sogar gestiegen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Berlin aufgrund steigender Mieten und hoher Nachfrage nach wie vor ein attraktiver Markt für Investoren aus dem In- und Ausland ist. Köln hingegen ist etwas erschwinglicher geworden, mit einem Rückgang von 1,0 Prozent auf 4.722 Euro pro Quadratmeter.
In den Regionen sehr unterschiedlich
Trotz geringerer Rückgänge zeigt sich in Frankfurt noch keine Entspannung. Die Kaufpreise sind nach wie vor stark rückläufig und sanken zwischen Juli und Oktober um 2,2 Prozent auf 5.576 Euro pro Quadratmeter. Besonders deutlich werden die großen Preisrückgänge, wenn man sie mit dem Vorjahr vergleicht, als Wohnungen noch 6.187 Euro pro Quadratmeter kosteten - ein Rückgang von 9,9 Prozent im Vergleich zur aktuellen Situation.
Leipzig verzeichnet den stärksten Preisrückgang aller untersuchten Städte, nachdem die Preise im 2. Quartal noch um 2,3 Prozent gestiegen waren. Im letzten Quartal fielen die Preise um 3,1 Prozent, und der Quadratmeterpreis beträgt derzeit 2.485 Euro, verglichen mit 2.500 Euro vor einem Jahr.
In Dortmund und Essen zeigen sich seit einem Jahr ebenfalls schwankende Preise. In beiden Ruhrgebietsstädten hat sich der Trend aus dem letzten Quartal bestätigt. In Dortmund sind die Kaufpreise um 2,3 Prozent auf 2.589 Euro pro Quadratmeter gesunken, in Essen beträgt das Minus 1,8 Prozent bei aktuellen Durchschnittspreisen von 2.622 Euro pro Quadratmeter. Aufgrund der starken Schwankungen liegen die Preise in beiden Städten nur etwa 3 bis 4 Prozent unter dem Vorjahreswert.
Die einzige der 14 untersuchten Großstädte, in der die Kaufpreise in den letzten 3 Monaten gestiegen sind, ist Bremen. Die Angebotspreise für Bestandswohnungen stiegen von 2.907 Euro im Juli auf 2.940 Euro pro Quadratmeter im Oktober, was einem Anstieg von 1,1 Prozent entspricht. Dies ist das erste Mal seit 4 Quartalen, dass die Preise in der Stadt an der Weser nicht mehr gesunken sind. Die Nachhaltigkeit dieser Entwicklung bleibt jedoch abzuwarten.
Fazit
Zusammenfassend zeigt sich, dass der Immobilienmarkt weiterhin von Preisrückgängen geprägt ist, insbesondere in den Metropolen, wo sich jedoch eine leichte Abflachung des Abwärtstrends abzeichnet. In den günstigeren Städten hingegen sind die Preise nach wie vor volatil, auch wenn sie im letzten Quartal größtenteils gefallen sind. Dies stellt Makler vor die Herausforderung, sich an die besten Verkaufspreise anzunähern, je nach Region. Für potenzielle Käufer eröffnet sich jedoch die Chance, von den sinkenden Preisen und dem breiteren Angebot an Immobilien zu profitieren. In den nächsten Quartalen bleibt abzuwarten, wie sich der Markt entwickeln wird. Quelle: Immowelt
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Ulrike Schulze Immobilienkauffrau und Sachverständige für Immobilienwertermittlung (IHK)